Im ersten Teil haben wir das Impedanz-Problem und dessen Auswirkungen beschrieben. Wir würden uns über viele Impedanzlinearisierungsaufträge freuen, aber wissen um eine gewisse Skepsis. Wie kann man testen, ob beim eigenen Lautsprecher die von uns beschriebenen Effekte auch so sehr zu bemerken sind? Manche Hersteller empfehlen zur Impedanzlinearisierung eine Parallelschaltung von Widerständen zum Lautsprecher. Wir schauen uns das bei der JmLab Chorus 707 an.
Als sogenannte „Poor Man´s“ Variante wird die Parallelwiderstand von 27 Ohm zum Lautsprecher empfohlen. Zum SPL Frequenzgang ohne (blau) und mit (grün) Entzerrung für das 2. Bassreflexmaximum, Mitten- und Höhenbereich ist die Variante ohne Entzerrung aber mit 27 Ohm parallel zum Lautsprecher in rot dargestellt:

Es ist kein Einfluss auf den Frequenzgang bei Parallelschaltung des 27 Ohm Widerstands zu erkennen. Um eine ähnliche klangliche Wirkung wie bei der sorgfältigen Impedanzlinearisierung zu erhalten, muss der Parallelwiderstand wesentlich kleiner gewählt werden, in unserem Fall 8,2 Ohm:

Die Auswirkung auf den SPL-Frequenzgang ist bei entsprechend kleinem Parallelwiderstand (8,2 Ohm in diesem Beispiel) ähnlich der aufwändigen Entzerrung. Die entscheidenden Unterschiede sind im Impedanz- und Phasengang sichtbar:

- Die elektrische Phasendrehung ist größer als bei kompromissloser Entzerrung, man erkennt deutlich den Phasengang der originalen Box
- Die Impedanz bleibt welliger und ist signifikant niedriger als jene der aufwändig linearisierten Box. Es wird wesentlich mehr Leistung im Parallelwiderstand verbraucht
Die Poor Man´s Variante ist keine professionelle Umsetzung des Themas und damit keine Dauerlösung. Man kann aber durch die Parallelschaltung eines 8,2 Ohm Widerstands rasch hören, was für ein Potential die Box mit linearisierter Impedanz hätte. Testen Sie das doch und falls Sie überrascht sind, was das ausmacht, dann reden Sie mit uns, wir können Ihnen einen Impedanz Linearisierung für Ihren Lautsprecher machen.