Unser 300B Röhrenverstärker – endlich ist es soweit!

Die 300B umgibt ein legendärer Ruf und tatsächlich entdeckt man interessante Eigenschaften:

  • ihr ungemein linearer Kennlinienabstand ermöglicht einen Betrieb mit wenig Gegenkopplung – zum Entwicklungszeitpunkt der 300B war die Gegenkopplung entweder noch nicht erfunden oder nicht allgemein bekannt
  • auch im Eintaktbetrieb bietet eine 300B im Gegensatz zu anderen Leistungstriode genug Leistung, um Lautsprecher ab 90dB/W/m anzutreiben

Es gibt auch nicht so gute Botschaften: Durch ihre geringe Verstärkung ist eine sehr große, möglichst saubere Treiberspannung von bis zu 200 Vpp notwendig. Der eigentliche Aufwand bei einem 300B Konzept liegt daher in der Treiberschaltung und natürlich wie in jeder Eintaktschaltung im Netzteil.

Klangenthusiasten attestieren der 300B zwar einen sehr feinen, runden aber etwas mittenbetonten Klang. Manche von uns getestete 300B Eintaktverstärker erwiesen sich als müde Gesellen, die zwar sehr schön, aber nicht lebendig und dynamisch musizierten.

Unser Entwicklungsziel war daher klar, es sollte ein feiner 300B Eintakter Röhrenverstärker werden, der die guten Eigenschaften mit pure dynamischem Antritt bei Impulsen verbindet und feinstes Bass- und Höhenauflösung bietet. Beste Voraussetzungen schafft unser Netzteil, das hohe Stromlieferfähigkeiten und Störabstände glänzt. Alle Spannungen sind stabisiert und beeinflussen sich gegenseitig nicht. Feinste Details gehen so im Restbrumm nicht unter und auch groben Dynamikattacken kann gefolgt werden.

Unsere symmetrische Treiberschaltung liefert das geforderte sehr saubere Signal zu Ansteuerung der 300B. Die Eigenklang bzw. die Verzerrungen der Treiberschaltung beeinflussen auf diese Art den Gesamtklang nur sehr wenig, in unserem 300B Röhrenverstärker soll die 300B den Klang bestimmen. Eine wenig Gegenkopplung von der 300B Anode auf die 6SN7 senkt die Verzerrungen und den Ausgangswiderstand der Treiberschaltung und macht den Verstärker sehr breitbandig und dynamisch. Diese Gegenkopplungsschleife ist sehr kurz und lässt den Ausgangsübertrager frei laufen. Mitkopplungseffekte und daraus folgende Stabilitätsprobleme gibt es daher keine. Ein weiterer Vorteil der symmetrischen Treiberschaltung ist die Möglichkeit, unseren 300B Röhrenverstärker auch symmetrisch anzusteuern.

Warum kein Zwischenübertrager? (Anmerkung: Ein Zwischenübertrager sorgt für ein größere Treiberspannung und ersetzt eine Verstärkerstufe.) Zweifellos gibt es gut klingende 300B Eintaktverstärker mit Zwischenübertragern. Zwangsläufig sind das aber auch die teuersten Vertreter der Gattung, weil die Anforderungen an die Zwischenübertrager hoch sind und diese dann teuer sind. Wir brauchen einfach keinen Zwischenübertrager, da die symmtrische Treiberschaltung verzerrungsarm und breitbandiger arbeitet. Unsere Treiberschaltung steuert die 300B niederohmiger an als eine Treiberschaltung mit Zwischenübertrager, die die Ausgangsimpedanz der Treiberschaltung im Quadrat des Spannungsübersetzungverhältnisses vergrößern. Die Anodengegenkopplung unserer Treiberschaltung senkt die schon relativ niedrige Ausgangsimpedanz einer 6SN7GT.

Auch bei der Beschaltung der 300B sind viele Gedanken und Simulationen eingeflossen. Wir wählen einen Arbeitspunkt mit etwas mehr Spannung, weniger Strom und nicht den üblichen 2-3 kOhm Lastimpedanz. Die Simulation versprach mehr als 8 Wrms, in der Realität messen wir bei unseren Entwicklungsgerät knapp unter 8 Wrms / 16 Wpeak bei 7 Ohm Last bei Autobias.

Für einen 300B Röhrenverstärker möchten wir auch ein besonders Gehäuse anbieten. Diesmal klassisch mit freistehenden Transformatoren und eine attraktiven Zarge aus Nussholz.

Wie klingt unsere 300B? Die Besucher vom Röhrenfieber 2023 in Schlierbach haben sie schon gehört. Ein 300B Röhrenverstärker ist jederzeit vorführbereit – machen Sie einen Termin mit uns und bringen Ihre Lieblingsplatten mit.

Unser 300B Röhrenverstärker ist ein Bausatz, aber wir bauen ihn gerne für Euch auf und berücksichtigen dabei Eure ganz speziellen Wünsche.

QuattroSE – mit 6V6 oder EL34

im Elektor-Röhrensonderheft Röhren 10 veröffentlichten wir einen neuen Bausatz mit der Endpentode 6V6: den 6V6quattroSE – ernsthafter Eintakter mit 16 W – nicht nur für hocheffiziente Lautsprecher.

Eintaktverstärker mit sündhaft teuren Trioden bei gleichzeitig geringen Leistungen um 10 W sind als Schaltplan im Internet bis zu Fertiggeräten im HiFi-Geschäft überaus häufig zu finden. Alle, die Eintakter nur mit einer 300B ernst nehmen, finden entsprechende Artikel im Internet. Alle anderen, die nach einem bezahlbaren Eintakter mit Spitzenklang, moderater Leistung um 15-20 W und niedrigen Betriebskosten suchen, finden hier dan optimalen Bausatz. Durch das gewählte Schaltungsdesign entfallen jegliche Abgleicharbeiten, der Aufbau auf einer Platine minimiert den Verdrahtungsaufwand und bietet Nachbausicherheit.

Die guten Erfahrungen mit der EL-84 veranlassten uns, zur 6V6 zu greifen, die ähnlich einfach und unproblematisch einzusetzen ist. Die 6V6 genießt einen fast legendären Ruf und wird in vielen Gitarrenverstärkern heute noch eingesetzt, damit ist der Nachschub gesichert. Um die gewünschte Leistung zu erreichen, sind vier 6V6 pro Kanal notwendig, das schaut zudem sehr gut aus. Wem das nicht genügt, für den haben wir den QuattroSE auch mit EL34 im Eintakt-Pentodenmodus und bis zu 35W. Mit dieser Leistung kann man die allermeisten Lautsprecher betreiben.

Für diesen Bausatz einwickelten wir kräftigen Eintakt-Ausgangsübertragern mit EI130 Trafoblechen mit bis zu 250mA Ruhestrom. Die Übertrager erlauben auch Ultralinearbetrieb, alle QuattroSE Bausätze können auch in Ultralinear- und Triodenmodus betrieben werden.

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Rocker III

Die Highlights des neuesten Rocker III sind seine selbstsymmetrierende Autobiasschaltung nach Blümlein und der Wechsel auf den Split-Load Phaseninvertierer. Dadurch ergibt sich ein besserer Signal-Rauschabstand, der Rocker III löst noch feiner auf und gibt sich dynamischer.

So einfach wie möglich, aber nicht einfacher

Unser meistverkaufter Bausatz folgt dem Motto von Albert Einstein und besticht mit seidigem Klang, aber dennoch knackigem, druckvollem Bass und realistischer Bühnenabbildung. Der erste Rocker kam 2005 auf den Markt und wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Das Grundkonzept ist ein Stereoverstärker mit gemeinsamem Netzteil auf einer Platine, lediglich die Transformatoren und die Ein-/Ausgänge sind zu verdrahten. Der Bausatz eignet sich daher auch für nicht so erfahrene Selbstbauer.

Schaltungstechnisch ist der Rocker ein Klasse AB Gegentakt-Verstärker mit einer Vorverstärkerröhre und Autobias für alle Röhren, um Einstellarbeiten zu vermeiden. Moderne stabilisierte Stromversorgungen sorgen für hohen Rauschabstand und präzisen Klang.

Der Rocker ist sehr universell ausgelegt, so können z.B. auch viele andere Röhrentypen wie die EL-34, 6CA7, 6L6, 6V6, 5881, 7027A, 6550, KT-88, KT-90 und KT-120 ohne Modifikationen eingesetzt werden. 

Der flexible Aufbau mit der doppelseitigen Platine erspart viel Arbeit und ermöglicht die universelle Verwendung in offenen und geschlossenen Gehäusen. Erweiterungen zum Vollverstärker sind durch diverse Relaiseingangsplatinen und unterschiedlichste (Motor-)Potis oder High-End-Stufenschalter-Lautstärkesteller möglich!

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